„Wo man singt, da lass Dich ruhig nieder, …“ Den Satz hat wohl jeder schon einmal gehört. Und genauso oft haben Menschen die Erfahrung gemacht, dass ein Lied, ein Musikstück – ob leichte Muße oder klassischer Art – die Stimmung heben und ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann.

In einer für mich schwierigen Zeit – zweimalige Operation nach Unfall, Klinik, Reha, wurde ich als einer, für den man als Zuhörer sang, zu einem, der mit anderen zusammen für andere singt. Bei einem Chorabend in der Rehaklinik und beim anschließenden Gedankenaustausch wurde klar, dass in einem Chor immer Stimmen gebraucht werden. Es kam, wie es kommen sollte – ich wurde Sänger in der Chorgemeinschaft Woltersdorf. Vor 143 Jahren als reiner Männergesangsverein gegründet, ist er schon seit Jahrzehnten ein gemischter Chor, der auch über ein breites musikalisches Repertoire verfügt.

Seit fast 12 Jahren ist nun für mich der Mittwochabend für die Proben fest verplant, damals noch berufstätig, heute als Rentner.

Musikinteressiert war ich schon immer – im Ferienlager beim Kulturwettstreit Schlager gesungen, als Schulkind im Orchester Trompete geblasen und später autodidaktisch etwas Gitarre gelernt – aber in einem Chor singen, vielleicht noch Noten lernen ? Den mitunter zugegebenermaßen recht anstrengenden Chorproben folgen jährlich mehrere schon traditionelle Konzerte, wie z.B. das Weihnachtskonzert am 4. Advent in der St. Michael Kirche in Woltersdorf und auch die Frühlings- und Herbstkonzerte.

Besondere Höhepunkte für mich waren in der Vergangenheit die Mitwirkung an den internationalen Shows in der O² - World bei den „Berlin Tattoos“ 2011 bis 2013. Freunde dieser Militärmusikshow wissen, was sich dahinter verbirgt.or der imposanten Kulisse einer Nachbildung des Brandenburger Tores und vor tausenden Zuschauern war das Lampenfieber natürlich riesengroß, erst recht als wir 2013 mit dem „Gefangenenchor“ aus „ Nabucco“ sogar einen eigenen Programmteil hatten.

Aber auch die jährlichen Neujahrskonzerte in der Universität der Künste in Berlin waren große Erlebnisse mit bleibenden Erinnerungen. Unter Leitung des damaligen Chorleiters Karsten Drewing waren das traditionelle Konzerte, deren Erlöse guten Zwecken dienten und finanzielle Hilfe für die betroffenen Einrichtungen waren. Die Auftritte des Chores, ob zu den schon genannten Anlässen oder aber auch zu Heimatfesten in Woltersdorf und Umgebung, werden akribisch vorbereitet, denn dafür, wie unser „heimisches“ Publikum uns seit Jahren die Treue hält, wollen wir uns entsprechend revanchieren.

Ich komme zurück auf meine eingangs gestellte Frage „In einem Chor singen?“

Ich bin sehr froh, diese Form des Musizierens und der Gemeinschaft gefunden zu haben. Traut Euch und singt mit.berhard Ulrich, ein Tenor der Chorgemeinschaft Woltersdorferf.

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